Der Grundsatz des Vergnügens
Wenn du dem Vergnügen nachjagst, fesselst du dich ans Leiden. Solange du jedoch deiner Gesundheit nicht schadest, genieße unbefangen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Dieser Grundsatz kann auf den ersten Blick falsch verstanden werden. Man könnte nämlich denken, es werde hier gesagt: “Genieße, auch wenn du anderen dadurch schadest, denn das einzige, was dich aufhalten sollte, ist deine eigene Gesundheit.” Aber das wird nicht gesagt. Vielmehr wird erklärt, wie unvernünftig es ist, die eigene Gesundheit durch übertriebene und schädliche Vergnügungen zu zerstören. Es wird aber auch betont, dass das Zurückweisen des Vergnügens aufgrund von Vorurteilen oder das Ausleben von Vergnügen mit Gewissenskonflikten schädlich ist und Leiden hervorruft,.
Die grundlegende Idee ist letztendlich die, dem Vergnügen nicht nachzujagen, sondern es einfach anzunehmen, wenn es sich anbietet. Das Genussobjekt zu suchen, wenn es nicht da ist, oder es abzulehnen, wenn es auftaucht, führt beides zu Leiden.
Diesen Grundsatz (wie die anderen auch) muss in Zusammenhang mit den anderen Grundsätzen verstanden werden, und nicht so, dass er den
anderen widerspricht. So gibt es auch noch einen anderen Grundsatz der besagt: “Wenn du andere so behandelst, wie du selbst behandelt werden möchtest, befreist du dich.” Die Bedeutung ändert sich also, wenn die Gesamtheit angewandt wird und nicht ein einzelner Grundsatz für sich allein.