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Grundsatz der Freiheit

Aktualisiert: 12. Sept. 2023

Wenn du anderen schadest, bleibst du unfrei, wenn du aber niemandem schadest, kannst du die Freiheit tun, was immer du willst.


In der Folge einige persönliche Überlegungen unseres Freundes Danny Zuckerbrot aus Port Hope, Kanada, die er der Gemeinschaft von Silos Botschaft Toronto geschickt hat:


Ich sage, dass es sich um meine Überlegungen handelt, und das stimmt natürlich, soweit es geht. Aber in einem anderen Sinne sind es unsere Überlegungen. Das heißt, sie sind geprägt von unseren laufenden Gesprächen und dem Austausch von Erfahrungen. [...]



Es ist, als ob die Logik der Grundsätze selbst uns von einer Schlussfolgerung zur nächsten führt.

Ein Aspekt dieses Grundsatzes, der in unseren wöchentlichen Treffen häufig erörtert wurde, ist die Frage, was hier mit dem Begriff "Schaden" gemeint ist. Wann schade ich jemandem, und wann tue ich einfach etwas, das der anderen Person nicht gefällt oder das sie nicht gutheißt? Ich möchte niemandem schaden, aber ich möchte auch nicht durch eine Art emotionale Erpressung manipuliert werden. Diese Diskussionen erinnern mich an ein Sprichwort ungewissen Ursprungs, das in verschiedenen Versionen auftaucht, aber mehr oder weniger lautet:

"Dein Recht, die Arme zu schwingen, endet dort, wo die Nase des anderen beginnt".

In dem Kapitel über das Gesetz in „Die menschliche Landschaft“ weist Silo darauf hin, dass diese Art von Formulierungen etwas Verdächtiges an sich haben. Er stellt fest:

"Das Recht des Einzelnen endet dort, wo das Recht der Anderen anfängt", folglich "Das Recht der Anderen endet dort, wo das Recht des Einzelnen anfängt." Aber da der Nachdruck auf den ersten und nicht auf den zweiten Satz gelegt wird, kommt der Verdacht auf, dass diejenigen, die diese Position verfechten, sich selbst als "die Anderen" betrachten, das heißt, als Vertreter der Anderen, als Vertreter eines etablierten Systems, dessen Rechtmäßigkeit as selbstverständlich hingestellt wird.

Wie dem auch sei, einer Person zu schaden bedeutet, ihr Gewalt anzutun, aber wo liegen die Grenzen der Gewalt? Wir wissen, dass Gewalt nicht nur etwas Körperliches ist. Wir wissen, dass es emotionale Gewalt, psychologische Gewalt, rassistische, religiöse und sexuelle Gewalt usw. geben kann. Diese können genauso real und schädlich sein wie physische Gewalt. Ich habe den Eindruck, dass alle Formen von Gewalt (oder Schaden) darauf zurückzuführen sind, dass Menschen als Dinge oder Objekte behandelt werden. In diesem Sinne könnten wir den Grundsatz wie folgt umformulieren:

"Tu keine Gewalt und du kannst frei tun, was du willst"?

Ist damit alles geklärt? Vielleicht nicht, aber solche Überlegungen sind für mich mehr als alles andere eine Möglichkeit, über mein Handeln nachzudenken. Und damit die Möglichkeit, meinem Verhalten eine klarere, kohärentere Richtung zu geben. Eine Richtung, in der das (vielleicht schwer fassbare) Merkmal, wie ich andere behandle, von zentraler Bedeutung ist. Dieser Aspekt wird im nächsten Monat unser Schwerpunkt sein.


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