"Wenn man sich der Entwicklung der Dinge entgegenstellt,
geht man gegen sich selbst vor.”
Der Mann erkannte sofort, dass er sich in einer ernsten Lage befand, denn zum einen war das Wasser tief, unruhig und mit einer starken Strömung, die die einzige Brücke, die in der Nähe war, weggerissen hatte. Aber als ob das nicht genug wäre, war das Ufer, an dem er gefangen war, schrecklich gefährlich: Wölfe und Banditen gab es dort zuhauf, das Land war sumpfig und es gab nichts zu essen.
Der Reisende hatte nach mehreren Tagen, während denen er erschöpft und hungrig zwischen den Ästen eines Baumes hockte, plötzlich eine Idee, die ihn vor Freude springen ließ: Er würde ein Floß bauen. Er flechtete Äste und Schilf, band sie mit den Fetzen seiner Kleidung zusammen und warf sich mit dem Floß in den Fluss. Die Strömung war zwar stark, aber er ruderte mit Armen und Beinen, und selbst wenn er viele Meilen flussabwärts getrieben wurde, würde er es irgendwann schaffen, das andere Ufer sicher zu erreichen.
Und so wagte er sich mit seinem zerbrechlichen Floß durch die schmutzigen, wilden Gewässer, und nach langem Rudern, großer Angst, anhaltendem Gebet und großem Leid gelang es ihm, das andere Ufer zu erreichen.
Der Mann, erfüllt von Freude und Dankbarkeit, die jeder von uns verstehen kann, umarmte das Floß, küsste dessen verworrene Äste und drückte das Floß an sich und sagte zu ihm: "Dank dir habe ich mein Leben gerettet! Von nun an werde ich dich immer mitnehmen, um alle Schwierigkeiten, die mir begegnen könnten, zu vermeiden!"
So trug der Mann das schwere Floß auf seinem Rücken und setzte seinen Weg über Ebenen, Berge und durch Wüsten mühsam fort. Und obwohl er vom Schweiß, der in seine Augen rann, kaum mehr sehen konnte und seine Beine unter dem enormen Gewicht zitterten, ließ er nicht los.
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