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  • spandausalamander

Hiob

Aktualisiert: 8. Mai 2023

Grundsatz der Gelassenheit: Wenn für dich Tag und Nacht, Sommer und Winter gleich gut sind, hast du die Widersprüche überwunden.



Es gibt eine Geschichte, die einige Aspekte dieses Prinzips veranschaulicht, viele von euch werden sie in irgendeiner Form kennen.Wie viele der Erzählungen und Geschichten, die wir verwenden, um die Prinzipien zu veranschaulichen, stammt auch diese aus einer ganz anderen Zeit und von einem anderen Ort. Trotz dieser Distanz zu unserer geschichtlichen Situation und zu unseren kulturellen Werten gewähren uns diese Geschichten dennoch einen Einblick, wie andere versuchten, die gleichen Wirklichkeiten zu verstehen, die wir erforschen:


Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob, der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied. Seine Nachkommenschaft und sein Reichtum waren groß und er hing vor allem von Gottes Willen ab.

Es geschah aber eines Tages, dass die Söhne Gottes vor den Herrn traten, und unter ihnen kam auch der Satan. Da sprach der Herr zum Satan: "Wo kommst du her?" Und der Satan antwortete dem Herrn und sprach: "Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf!"

Da sprach Gott zum Satan: "Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet!"

Der Satan erwiderte: "Ist Hiob umsonst gottesfürchtig? Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden breiten sich im Land aus. Aber strecke doch einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat; lass sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht absagen wird!"

Gott erlaubte dann, dass die Hand des arglistigen alles fasste, was Hiob besaß, außer ihn selbst.

Banditen töteten Hiobs Kinder, das Feuer vernichtete seine Schafe, die Chaldäer raubten seine Kamele und durch einen starken Wind stürzte sein Haus ein.

Als Hiob das erfuhr, packte ihn der Schmerz und er fiel auf den Boden und sagte: „Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen, nackt werde ich wieder dahingehen. Gott hat gegeben, Gott hat genommen, gelobt sei sein Wille.“

Nun bat der Satan Gott um die Erlaubnis, Hiob zu berühren. Gott erlaubte das, aber nur unter der Bedingung, das Leben von Hiob nicht zu nehmen.

Eine Krätze verletzte Hiob von Kopf bis zur Fußsohle und er musste sich in die Mitte der Asche setzen und sich mit einer Scherbe kratzen.

Während vieler Jahre fielen auf Hiobs Haupt Betrübnisse und Krankheiten und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Tadellosigkeit? Sage dich los von Gott und stirb!" Er aber sprach zu ihr: Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? Gelobt sei sein Name und sein Wille.“

Viele Freunde und Nachbarn entfernten sich jetzt von ihm. Diejenigen, denen er in Not Trost spendete, sagten nun zu ihm: "Gut und Böse werden an alle verteilt. Aber wer, wenn nicht ein großer Sünder, könnte solches Unglück erleiden. Wer erleidet so viel Böses vom Himmel für gute Taten, oder ist der Herr ungerecht?" Darauf antwortete Hiob: "Wer bin ich, dass ich die Pläne Gottes beurteilen könnte? Er hat mir gegeben und er hat mir genommen. Gelobt sei sein Wille."

Schließlich stieg der Herr zu ihnen herab und sagte Hiobs ehemaligen Freunden, dass sie Hiob, der der gerechteste aller Menschen war, zu Unrecht beschuldigt hatten. Und obwohl er sein Handeln nicht erklärte, stellte er Hiobs Gesundheit wieder her und verdoppelte sein Vermögen. Und Hiob lebte 140 Jahre und hatte viele Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Geschlecht, und er sah sie leben und aufblühen. Und Hiob sagte: "Der Herr hat von mir genommen und der Herr hat mir gegeben. Gelobt sei sein Wille".

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